Graduiertenprogramm I - "Wissenschaft – Gender – Symbolische Ordnung"
Laufzeit: April 2002 – März 2005
Forschungsprogramm
Wissenschaft steht für alle Aspekte, die mit dem Wissen in einer Gesellschaft zu tun haben. Es umfasst sowohl Wissensformen und -inhalte als auch Denkkategorien, sowie Wissenschaft als gesellschaftliche Institution oder als Lebensform. Auch sind Fragen nach unterschiedlichen Wissensbeständen, Wissens- und Forschungskulturen in den Geistes- und Sozialwissenschaften und den Naturwissenschaften angesprochen. Da Wissenschaft in spezifischen gesellschaftlichen Zusammenhängen (ent)steht, spielen die Geschlechterverhältnisse und das Wissen von Geschlecht bei der Wissensproduktion und der Wissensweitergabe eine Rolle.
Mit dem Begriff der symbolischen Ordnung ist die Annahme verbunden, dass in jeder Gesellschaft eine symbolische Ordnung existiert. Sie ist gleichsam die Grammatik des Bedeutens und der Bedeutsamkeit, die den Dingen in einer Gesellschaft zugeschrieben werden. Zur symbolischen Ordnung gehören nicht nur bestimmte Ideen oder Begriffe, sondern auch gesellschaftliche Institutionen, soziale Mechanismen, vorherrschende Körperpraxen, Gefühle oder alltägliche Lebensformen.
Geschlecht und die Geschlechterverhältnisse werden nicht als Naturgegebenes verstanden, sondern in erster Linie als gesellschaftliches Phänomen - kurz, als "soziale Konstruktion". Wissenschaft und symbolische Ordnung werden in dieser Perspektive zu 'Orten', in denen die jeweilige Geschlechterordnung bzw. die jeweiligen Vorstellungen von Geschlecht, von "Weiblichkeit und "Männlichkeit", konstruiert und reproduziert, sowie möglicherweise auch verändert werden.
Internationale Tagungen und Summer Schools
"Gender Talks" - Internationale Tagung zu Beginn des Graduiertenprogramms I
April 2002, Universität Genf
"Gender-Methodologien in unterschiedlichen Disziplinen" - Summer School I
September 2003, Universität Basel
"Konzeptualisierungen von Gender" - Summer School II
September 2004, Universität Zürich
"Gender in Motion. New Perspectives in Gender Studies" - Abschlusstagung, des Graduiertenprogramms I
März 2005, Universität Basel
Teilnehmende
Martina Bleskie (Soziologie, Gender Studies)
Dr. des. Cornelia Hannah Brüllmann (Linguistik, Philosophie)
Michelle Cottier (Rechtswissenschaften, Gender Studies)
Patricia Farahmand (Linguistik, Gender Studies)
Dominique Grisard (Geschichte, Gender Studies)
Silvia Hess Kottmann (Betriebswirtschaften)
Gabriela Imboden (Geschichte)
Anelis Kaiser (Neuropsychologie, Gender Studies)
Nicole Kälin (Medizinethnologie)
Rachel Mader (Kunstgeschichte)
Inés Mateos (Literaturwissenschaften)
Sonja Merten (Sozial- und Präventivmedizin)
Stephan Meyer (Philosophie, Gender Studies)
Patricia Schwärzler (Medizinethnologie)
Nicole Schweizer (Kunstgeschichte)
Barbara Wenk (Geschichte, Museologie)
Jacqueline Weber (Geschichte)
Dr. Caroline Wiedmer (Kulturwissenschaften
Leitung
Prof. Dr. em. Andrea Maihofer
Trägerschaft
Prof. Dr. Ursula Ackermann-Liebrich
(Sozial- und Präventivmedizin)
Prof. Dr. Susanna Burghartz
(Geschichte)
Prof. Dr. Dieter Buergin
(Kinder- und Jugendpsychiatrie)
Prof. Dr. Annelies Häcki Buhofer
(Deutsche Sprachwissenschaft)
Prof. Dr. Sabine Maasen
(Wissenschaftssoziologie)
Prof. Dr. Ueli Maeder
(Soziologie)
Prof. Dr. Andrea Maihofer
(Gender Studies, Philosophie, Soziologie)
Prof. Dr. Cordula Nitsch
(Anatomie)
Prof. Dr. Claudia Opitz
(Geschichte)
Ass. Prof. Fabienne Peter
(Volkswirtschaft)
Prof. Dr. Ingeborg Schwenzer
(Privatrecht)
Prof. Dr. Regina Wecker
(Frauen- und Geschlechtergeschichte)
Dr. Elisabeth Zemp
(Sozial- und Präventivmedizin)