Zwischen Problemviertel und kosmopolitischem Alltag – Die Produktion städtischen Raumes in postmigrantischen Nachbarschaften in Basel und Brüssel

Städte werden heute von Migration geprägt und sind gleichzeitig wirtschaftliche und politische Zentren. So wird die Frage, welche migrantischen Gruppen wie an unserer Gesellschaft teilhaben, besonders in der Entwicklung unserer Städte verhandelt.

Das Promotionsprojekt untersucht die Effekte der Stadtentwicklung auf städtische Bürgerschaft mit zwei Fallstudien: Am Rand des Brüsseler Stadtteils Molenbeek – medial als „Terrorquartier“ gebrandmarkt – entstehen neue Wohnhäuser, die hochqualifizierte MigrantInnen anziehen sollen. Auch in Basel soll auf dem Hafengelände ein neuer Stadtteil entstehen, der direkt an das migrantisch geprägte Klybeck-Quartier anschliesst. Beide Städte versuchen, sich mit solchen Projekten im globalen Standortwettbewerb zu profilieren, während widerständige Gruppen die Verdrängung von QuartiersbewohnerInnen bekämpfen. Anhand dieser Beispiele wird untersucht, wie die Produktion von städtischem Raum die gesellschaftliche und politische Teilhabe verändert. Es wird analyisert, wie Stadtentwicklungsdiskurse und die physischen Räume die Teilhabe migrantischer Gruppen formen und wie sich einzelne Gruppen mittels Raumaneignung selbst politische Macht verschaffen. Das Projekt will zudem untersuchen, wie Prozesse der Migration und der globalen wirtschaftlichen Prozesse im Alltagsleben verhandelt werden.

Weitere Informationen finden sich hier.

Supervisor:Walter Leimgruber

Co-Supervisor: to be determined

Bio

Jonas Aebi studierte von 2006 bis 2010 an den Universitäten Genf und Luzern Soziologie und Politikwissenschaften im Bachelor. Zwischen 2008 und 2010 war er als studentische Hilfskraft beim SNF-Projekt „Protest als Medium – Medien des Protests“ von Prof. Oliver Marchart an der Universität Luzern angestellt.
Zwischen 2011 und 2013 absolvierte Jonas Aebi den Master in Urban Studies „4Cities“, der aktuell als Erasmus-Mundus organisiert wird und an sechs Universitäten in vier europäischen Städten (Brüssel, Wien, Kopenhagen und Madrid) stattfindet. In seiner Masterarbeit leistete er eine Untersuchung über die Neoliberalisierung der Wohnversorgung und die damit einhergehenden sozialen Konflikte in Wien und Madrid.
Nach dem Master kehrte Jonas Aebi in die Schweiz zurück. Seit März 2015 arbeitet er als verantwortlicher Redaktor für die Zeitschrift Widerspruch. Im September 2014 begann er mit seinem Promotionsprojekt am Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie an der Universität Basel. 2014 erhielt er vom Departement Gesellschaftswissenschaften ein Anschubstipendium. Seit April 2016 Anstellung als SNF-Projektmitarbeiter.

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Jonas Aebi
Graduate School of Social Sciences
Petersgraben 52
4051 Basel
Schweiz

Tel: +41 61 207 28 23