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Wie sich der Energieverbrauch von Schweizer Haushalten reduzieren lässt - Paul Burger

(Illustration: EIA RECS)

(Illustration: EIA RECS)


Rund die Hälfte des Energieverbrauchs geht auf das Konto der Haushalte. Ein White Paper des Forschungszentrums SCCER CREST macht fünf Empfehlungen für die Gestaltung von Massnahmen, die den Energieverbrauch der Schweizer Haushalte substanziell reduzieren können.

Bis 2035 soll der Energieverbrauch der Schweiz um 43% gegenüber dem Jahr 2000 sinken. 14,1% sind bereits geschafft – in knapp der Hälfte der Zeit. Rund 30% müssen also in den nächsten 17 Jahren weiter eingespart werden. Eine grosse Rolle dabei spielen die Haushalte.

Faktoren in der Beeinflussung der Energienachfrage

Wo man wohnt bzw. wie lang der Arbeitsweg ist und mit welchen Verkehrsmitteln er unternommen wird, bestimmt mit, wieviel Energie man verbraucht.

Daneben spielen aber auch individuelle Faktoren eine Rolle. Es ist das Zusammenspiel einer ganzen Reihe von Faktoren, die mit langfristig ausgerichteten Massnahmen beeinflusst werden können. Um diese Massnahmen durchzusetzen, ist die Zusammenarbeit von Akteuren aus Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft unbedingt notwendig.

Die Lösungsansätze

Das White Paper gibt fünf Empfehlungen ab, die bei der Gestaltung von Massnahmen zur Beeinflussung des Energieverbrauchs von Schweizer Haushalten berücksichtigt werden sollten:

  • Massnahmen sollen zielgruppenspezifisch ausgerichtet werden – eine Massnahme, die für alle Haushalte gleichermassen funktioniert, existiert nicht.
  • Informationen sollen mit Handlungsoptionen verknüpft werden, die für die einzelnen Haushalte realisierbar sind. Eine Ampel soll zum Beispiel nicht nur den aktuellen Energieverbrauch anzeigen, sondern auch darauf hinweisen, wo der Energieverbrauch gerade reduziert werden könnte.
  • Nudges sind kostengünstige Instrumente für Energieeinsparungen und sollen vor allem dort eingesetzt werden, wo sie tägliche Routinen verändern. Ein Beispiel dafür ist die Standardeinstellung «Beidseitig drucken».
  • Kantone, Städte und Gemeinden sollen mit Mittelspersonen – etwa aus Sport- oder anderen Vereinen – zusammenarbeiten, um die Bevölkerung für Verhaltensänderungen zu gewinnen. Ein Beispiel dafür ist, dass der Sportverein seine Mitglieder motiviert, mit dem öffentlichen Verkehr zum Training zu kommen.
  • In allen Politikbereichen müssen die energetischen Folgen von Entscheidungen berücksichtigt werden.

Zusammenarbeit mit der Wissenschaft

Den Hintergrund für das White Paper bildet der Swiss Household Energy Demand Survey (SHEDS), welcher im Rahmen des SCCER CREST entwickelt wurde. Er wurde 2016 und 2017 mit 5000 Haushalten durchgeführt. In die Entwicklung des Surveys floss State-of-the-Art-Wissen aus Wirtschaftswissenschaft, Psychologie, Soziologie und Politik- und Konsumentenwissenschaft ein.


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